Krimis & Thriller, Rezensionen

Die Kosmetikerin – Melba Escobar

Kolumbien. Karen lässt ihren Sohn Emiliano bei ihrer Mutter in Cartagena und zieht nach Bogotá um eine Arbeit zu finden und später ihren Sohn zu sich zu holen.

In Bogotá findet Karen Arbeit in einem Beauty Salon. Zu ihren Kunden gehören die Psychologin Claire und seit Kurzem Sabrina, eine junge Schülerin. Die meisten Frauen kommen in den Beauty Salon, weil ihre Freunde, Ehemänner oder Geliebten wollen, dass sie untenrum gepflegt sind. Auch Sabrina möchte für ihren Freund gepflegt sein.

Am nächsten Tag erfährt Karen in den Nachrichten, dass Sabrina tot aufgefunden wurde und von Selbstmord ausgegangen wird. Karen glaubt jedoch nicht daran, da Sabrina am Tag zuvor einen ganz anderen Eindruck gemacht hat. Von der Besitzerin des Beauty Salons wird ihr geraten, niemanden zu erzählen, dass Sabrina ihre Kundin war, sonst würde sie zukünftig keine Kundinnen mehr bekommen.

Als Karen am Abend nach Hause kommt, fällt der Strom aus und sie wird ausgeraubt. Ihre ganzen Ersparnisse, um ihren Sohn zu sich zu holen, sind weg. Anschließend wird sie von ihrem verheirateten Vermieter vergewaltigt. Seine Frau schmeißt Karen prompt aus der Wohnung und droht ihr, sie solle sich nie wieder in diesem Stadtteil blicken lassen. Gebrochen findet Karen vorübergehend Unterschlupf bei ihrer Freundin Maryuri. Wenig später beginnt sie eine Affäre mit deren Mann.

Claire, der das veränderte Verhalten von Karen auffällt, fragt was los ist. Karen berichtet ihr von den Geschehnissen. Einige Tage später nimmt Karen ohne Erlaubnis ihrer Chefin während der Arbeitszeit am Begräbnis von Sabrina teil und wird daraufhin gekündigt.

Durch ihre Arbeitslosigkeit sieht sich Karen gezwungen, als Callgirl zu arbeiten. Dabei lernt sie unter anderem den Schriftsteller Eduardo kennen und schon bald wird sie dessen Geliebte.

Lucía ist seit Jahrzehnten Ghostwriterin für ihren Ex-Mann Eduardo, der ein gefeierter Schriftsteller ist. Claire und Lucía sind befreundet. Durch Eduardo lernt Karen auch Lucía kennen. Karen erklärt sich bereit, ihre eigene Geschichte und ihr Wissen über den Mord an Sabrina zu erzählen, und dass Lucía das Buch als ihr eigenes veröffentlichen darf.

Eduardo ist mit Sabrinas Mörder befreundet. Als dieser ihn um Hilfe bittet, hilft er ihm den Mord an Sabrina zu vertuschen.

Karen, Claire und Lucía finden heraus, dass Maryuris Mann für die Überfälle und den Mord an einem Freier von Karen verantwortlich ist. Jetzt liegt es an Claire und Lucía Karens Unschuld zu beweisen.

Fazit

Die Protagonistin ist nicht auf der Suche nach dem Mörder von Sabrina Guzmán, sondern ist vielmehr mit ihren eigenen Sorgen und Problemen beschäftigt. Ich war der Meinung, dass es um eine knallharte Mafiabraut geht, die Gerechtigkeit für den Mord an Sabrina will.

Die Perspektive wechselt zwischen der von Karen, Claire und der Mutter des Mordopfers. Ich konnte dem Geschehen nicht richtig folgen, weil man nicht immer sofort weiß, welche Person gerade erzählt. Das Lesen wäre entspannter gewesen, wenn die Kapitel in die Sichtweise der jeweiligen Protagonisten unterteilt wären.

Es wird geschildert, dass man in diesem Land mit Geld und Macht machen kann, was man will und es keine Konsequenzen für Straftaten gibt. Die Geschichte zeigt ein brutales und skrupelloses Bild vom Leben in Bogotá, vor dem Hintergrund eines von Kriminalität und Korruption gebeutelten Landes. Das Buch ist jedoch kein packender Thriller, wie ich es erwartet habe.

Bewertung
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